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sibyllekammer

Zielsetzungen - nicht nur für das Business

Aktualisiert: 9. Dez. 2024

Mein Ziel, wieder Skifahren zu können


Aus der Geschäftswelt kennen wir es alle: Ziele setzen, 1--2 mal pro Jahr mit dem Vorgesetzten besprechen und sich bei diesem Gespräch möglichst gut verkaufen.


Vielleicht erinnert ihr euch, dass auch ich mir im Blog vom 21. September 2023 Ziele betreffend meiner gesundheitlichen Situation gesetzt hatte. Auch wenn ich die damals gesetzten Ziele erst in den letzten Tagen wieder angeschaut habe, waren mir einige sehr regelmässig präsent.


Bei der Review der eigenen Gesundheitsziele und auch in meiner vorangehenden geschäftlichen Selbständigkeit bringt es nichts "sich gut zu verkaufen". Was zählt, ist ehrliche Selbstreflektion.


Im Moment geht es mir weiterhin recht gut, trotzdem wünsche ich mir an gewissen Tagen mehr Inspiration, Klarheit und Ergebnisse - ganz entlang dem Claim meiner Firma "Inspiration4Business AG". Diese ist seit rund 1.5 Jahren Jahren am "Ruhen", in der Hoffnung, dass ich irgendwann wieder geschäftlich tätig sein kann.


Aus dieser etwas fehlenden Orientierung und Hoffnung heraus habe ich letzte Woche entschieden, die Ziele anzuschauen, welche ich mir vor gut einem Jahr, im September 2023 gesetzt hatte. Gleichzeitig möchte ich die Ziele bei Bedarf anpassen oder neue setzen.


Ziel-Review: Übergeordnet hatte ich mir vor gut einem Jahr notiert


  1. Wieder Skifahren können - Status: Grosses Fragezeichen, mein Ziel ist es jedoch immer noch. Denn wenn ich an das Carven auf sauber präparierten Pisten denke, geht mir das Herz auf.

  2. Wieder Golfen können - Status: Fragezeichen.

  3. Wieder Malen und Töpfern (auf der elektrischen Drehscheibe) - Status: momentan ad acta gelegt.

Für die ersten beiden Ziele muss ich zuerst wieder stabil stehen und gehen können. Das ist die wichtigste Basis, gemäss meinem Physiotherapeuten. Er denkt, nur schon dieses Zwischenziel braucht 1 Jahr (ab Okt. 24). Mal schauen, wie wir die Situation im Feb/März einschätzen ;-)


In diesem Zusammenhang erinnere ich mich zurück an meine Zeit als 20-Jährige. Damals hatte ich mir beim Skifahren und einem kleinen Schanzensprung das Knie komplett kaputt gemacht. Der Arzt sagte, dass ich vielleicht nie wieder Skifahren könne.


In der darauffolgenden Saison bin ich (ohne den Arzt zu fragen) nach Andermatt gefahren und habe 2 langsame Abfahrten gemacht. Ich hatte die Schrauben noch im Knie und es hatte ein wenig geschmerzt, aber es hat sich gelohnt. Als 20-Jährige hatte ich das Gefühl, dass ich mir damit nichts vergebe. Im dritten Winter nach dem Unfall habe ich im Zwischenjahr meines Studiums eine ganze Saison als Skilehrerin gearbeitet. Der Mut hat sich also in diesem Fall bewährt.


An diese Geschichte muss ich mich erinnern, wenn ich aktuell eher negative oder zurückhaltende Reaktionen von Physiotherapeuten oder Ärzten erhalte. Wohl auch deshalb gebe ich nicht auf und stelle mir weiter vor, wie ich frühmorgens wieder die ersten Spuren in die vom Pistenfahrzeug perfekt präparierten Pisten ziehe.

Unsere Wünsche sind die Vorboten der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden. (Goethe)

In Bezug auf das Dritte Ziel (Malen und Töpfern) hat mich mein Frust betreffend der Tatsache, dass ich es nicht mehr so gut kann wie früher, stark frustriert und bisher von weiteren Versuchen abgehalten. Es hat mich auch zur Überlegung gebracht ob ich statt "wieder können ..." in gewissen Bereichen stattdessen etwas Neues suche. Damit gäbe es vielleicht weniger Potential zur Frustration, weil kein direkter Vergleich (vorher - nachher) möglich ist.


Folgende Tätigkeiten wollte ich nach der Reha im September 2023 kurzfristig wieder können

  1. Treppensteigen durch alternierende Schritte (nicht mehr im Nachstellschritt)

  2. Weiter und sicherer Gehen können

  3. So gehen, dass man kein offensichtliches Hinken wahrnimmt

  4. Besser von Hand schreiben (inkl. Unterschrift)

  5. Flüssiger mit dem Zehnfingersystem schreiben können

  6. Wieder gut mit der Computer-Mouse arbeiten können


Jetzt, wo ich diese kleineren Ziele reviewe, stelle ich erfreulicherweise fest, dass ich diese trotz meinem starken Rückschritt im März 2024 grösstenteils erreicht habe. Wenn wir beim Treppensteigen nur vom aufwärtsgehen sprechen, ist es erfüllt. Gehen kann ich wieder weiter und schneller. Ziel 3 (kein offensichtliches Hinken) ist meist nicht erreicht. Daran werde ich auch im ÖV erinnert, wenn nette Leute mir ungefragt Hilfe anbieten oder Platz machen. Das mit der Handschreiben ist Übungssache. Es geht für ein paar kurze Sätze und die Unterschrift, wenn ich mich konzentriere und Zeit habe. Geübt habe ich wohl zu wenig, wahrscheinlich auch weil ich es mittlerweile mit Handy und Laptop wieder gut kompensieren kann.


Gerade gestern wurde ich durch einen Artikel daran erinnert, dass das Schreiben mit der Hand gemäss verschiedener Studien gut für des Hirn ist. Es verbessert das Lernen und das Gedächtnis. Die Studien zeigen, dass Schreiben eine wertvolle Aktivität ist, um unsere kognitiven Fähigkeiten zu trainieren. Es scheint sogar Zusammenhänge zur allgemeinen Gesundheit zu geben. Beim von Hand schreiben sind gemäss einem Artikel der auf www.br.de (Bayrischer Rundfunk) mit dem Titel "Tag der Handschrift - Schreiben vs. Tippen" 12 Hirnareale und mehr als 30 Muskeln aktiv.


Diese hier etwas weiter oben im Text numerisch aufgeführten kleinen Tätigkeiten sind alles Dinge, die man als gesunder Mensch als selbstverständlich ansieht. Doch wenn man diese Fähigkeiten verliert, kann ich euch aus Erfahrung sagen, dann ist es haarsträubend.


Im Blog vom September 2023 hatte ich auch folgendes geschrieben: "Da ich immer noch eine Person bin, die Ziele braucht und nicht gerne planlos in den Tag hinein lebt, habe ich mir damals überlegt, dass ich die Woche im Grundsatz voraussichtlich wie folgt gestalten möchte, mit jeweils 1/3. Gesundheit, Business & Soziales, Kreatives & alltägliche sowie spezielle Momente."


Neue Ziele und Tätigkeiten-Fokus: Die meisten Ziele und prioritären Tätigkeiten sind im Vergleich zum September 2023 gleich geblieben. Einige habe ich gestrichen, ein paar sind neu dazu gekommen und einigen möchte ich mehr Aufmerksamkeit schenken.


Ziele: Gesundheit

  • Arzttermine (Scan alle 3 Monate und je nach Bedarf)

  • Physiotherapie (2x pro Woche)

  • Spazieren, tägliche Übungen zu Hause Ganz nach dem Motto: Go easy, but go. (Zitat von Martin Inderbitzin)

  • Tägliches Hirntraining (z.B. mit Sudoku, Zen Word)

  • Neu: Ernährung und Gewicht halten oder zunehmen. Ich schaue darauf, dass ich genügend proteinhaltige Nahrung zu mir nehme. Ziel ist es genügend Energie zu haben und den Kraftaufbau zu fördern. Neuerdings trinke ich auch Matcha Tee, seit längerer Zeit nehme ich schon Brokkoli-Extrakt und Magnesium. Ansonsten ernähre ich mich weiterhin nach dem Motto: Ich esse was mir schmeckt und meinem Gemüt gut tut, z.B. Berliner und Vogelnestli, etc. Keine Angst, wir essen ausgewogen. Da ich eher zunehmen sollte, was trotz gutem Appetit nicht einfach ist (kann man fast nicht glauben), esse ich die Kalorienbomben ohne schlechtes Gewissen.


Ziele: Business & Soziale Kontakte

  • Ein Sachbuch schreiben

    Ich habe damit begonnen und schreibe nun regelmässig daran.

  • Gemeinnützige Tätigkeiten und kleine Projekte

  • Updates auf diesem Blog und Anpassung Inspiration4Business Website sowie künftiges "Tätigkeits-/Geschäftsmodell"

  • Private, Rotary und ehemalige Business-Kontakte pflegen


Ziele: Kreatives & alltägliche sowie spezielle Momente

  • (Kurz)-Reisen und Eventbesuche planen machen

  • Kreative Arbeiten

  • Wieder vermehrt kochen und backen


Ist Zielesetzen in meiner Situation sinnvoll?

Meines Erachtens JA, sonst würde ich es nicht machen. Im Laufe meiner Therapien (Physio und Ergo) wurde ich jedoch öfters darauf hingewiesen, dass meine Zielorientierung hinderlich sein kann und ich es gelassener angehen sollte. Als Beispiel: eine Zeit lang habe ich versucht, regelmässig meine Spaziergänge weiter und anstrengender zu machen. Die Therapeutin meinte jedoch, dass dies auch kontraproduktiv sein kann und dass ich auch regelmässig Dinge ohne Druck und Messung machen soll. Das versuche ich. Aufgrund meiner weiterhin reduzierten Energie, bin ich automatisch gezwungen viel weniger zu machen als früher und vor allem mehr Pausen einzulegen.


Schon früh nach der Diagnose habe ich mit mehr FOKUS begonnen (extremem Fokus):

  • Eine Priorität pro Tag, die ich unbedingt erreichen/erledigen will.

    Oft liegt dann noch das eine oder andere meiner To-Do-Liste drin - falls nicht, ist das aber o.k.

  • Nur eine grössere Tätigkeit pro Tag planen. Grössere Aktivität heisst z.B. Rotary Lunch, Abendessen mit Freunden, Kaffeetreffen, Arztbesuch am USZ. Es sind Tätigkeiten, die aufgrund der Anreise und der vielen äusseren Reize (wie Lautstärke, Gesprächsintensität, neues Umfeld, Farben/Auswahlmöglichkeiten z.B. beim Einkaufen) anstrengend sind. Für das Hirn ist dies anstrengender als bei einem Menschen, der nie eine Hirnoperation hatte. Dies auch wenn es im Grundsatz von den kognitiven Fähigkeiten her wieder sehr gut funktioniert. Gleichzeitig geben diese Tätigkeiten aber als schöne Erlebnisse auch gute Energie sowie Happyness zurück.


Sicherlich wäre es interessant diesen extremen Fokus mal bei einem gesunden Menschen anzuwenden. Denn ich habe festgestellt, es gibt Vieles, dass dann doch gar nicht mehr so wichtig ist.


***

Weiterhin läuft meine Spendenkampagne zugunsten der Schweizerischen Krebsliga. Krebspatienten, die weniger privilegiert sind, werden sich über die dadurch ermöglichte Unterstützung freuen.


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