Das Positive sehen

Seit meinem letzten Blog Beitrag habe ich viel Schönes erlebt.

Letzte Woche hatte ich die Besprechungen meiner letzten Scans (MRI und CT des Hirns, der Lunge und des ganzen Körpers). Ich war ziemlich nervös, auch wenn ich mich die letzten Wochen recht gut fühlte.

Ich starte mit der nicht so guten Nachricht, damit ich nachher auf das viele Positive eingehen kann.

Nicht so gut ist, dass man eine neue Metastase in einem neuen Organ (der Nebenniere) gesehen hat. Sie ist noch klein und es ist nur eine. Der Plan ist, Mitte Oktober, eine zielgerichtete, stereotaktische Bestrahlung dieser Metastase über 5 aufeinanderfolgende Tage vorzunehmen.

Die guten medizinischen Nachrichten sind:

• Keine neuen Metastasen im Hirn und in der Lunge

• Die Bestrahlung der Lunge zeigt, wie bereits die des Hirns, eine positive Entwicklung (Tumor geht weiter zurück)

• Die Gesamtsituation ist viel besser als zu Beginn der Diagnose im Mai 2023

• Meine Lebensqualität ist über das Ganze gesehen und aktuell recht gut

Die guten Nachrichten betreffend Wohlbefinden sind z.B.:

• Ich kann wieder eigenständig und ohne Gehhilfe weitere Strecken laufen, z.B. in die Physiotherapie (1km hin,1km zurück)

• Ich war alleine mit dem ÖV in der Stadt (Termin am USZ, kurzes Shopping)

• Teilnahme an den Rotary Lunches

• Kaffeetreffen bei mir zu Hause

• Generell habe ich wieder etwas mehr Energie (auch wenn ich sie weiterhin gut einteilen muss)

• Tägliches Sudoku auf "Level Extrem", lösen des Rubik's Cube

• 2-3 Physio/Training pro Woche

  
  

Diese Tätigkeiten tönen für einen gesunden Menschen wahrscheinlich recht banal, doch alle haben so ihre Tücken wie z.B. Lärm, viele Leute, Gleichgewicht z.B. beim Einsteigen in den ÖV oder auf die Rolltreppe, Menschenmassen am HB. Durch üben und TUN wird es besser und einfacher damit umzugehen. Alles was ich tue ist eigentlich Training.

Wie im letzten Blog berichtet haben wir die Sommerferien zu Hause verbracht. Wir haben Schönes erlebt, wie z.B.

• Besuch im Zoo mit unseren Gottenkindern. Nebst den Tieren war der Fact, dass sie mich im Rollstuhl stossen durfen ein besonderes Erlebnis. Auch für mich, insbesondere wenn es bergab ging. Ehrlich gesagt hatte ich da schon ein bisschen ein mulmiges Gefühl. Die weitläufig Strecke war für mich aber nur so zu absolvieren. Man kann den Rollstuhl am Eingang ausleihen. Das ist in meiner Situation sehr hilfreich, auch wenn gewöhnungsbedürftig.

• Besuch Rheinfall - der, glaube ich, grösste Wasserfall Europas. Gleichentags haben wir auch noch Verwandte in der Nähe zum Mittagessen besucht. Mit einem Nickerchen auf dem Liegestuhl schaffte ich den doch anstrengenden Tag.

• viel Zeit im und am Pool

• ein Wochenende in Vitznau

• kurzer Shoppingbummel und Snack im Sprüngli

Sich am Positiven erfreuen und das Schöne geniessen, das gilt wohl für uns alle, in welcher Situation wir auch sind.

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Mehr Betroffene als man denkt.

• Erst wenn man selbst betroffen, ist sieht man wieviele jüngere Menschen (sehr jung bis 65) von schweren Krebserkrankungen betroffen sind.

• Selber bin ich nebst der Krebsdiagnose privilegiert. Wir haben eine gute stabile Beziehung in der Familie, sind emotional starke Persönlichkeiten und sind finanziell gut abgesichert. Unter den Betroffenen gibt es aber sicher, viele, bei welchen derartige Sorgen nebst der Erkrankung zusätzlich belasten und da unterstützt die Krebsliga.

Entsprechend habe ich mich entschieden eine Spendenaktion zugunsten der Krebsliga zu lancieren. Den Zugang dazu findet ihr hier https://participate.krebsliga.ch/Sibylle-Kammer/myevent

Auch ich habe von wertvollen Informationen der Krebsliga profitiert und engagiere mich ehrenamtlich im Betroffenenrat.