Wie ich in früheren Blogs berichtet habe, hatte sich am 11. Mai 2023 der Hirntumor durch den Schwächeanfall auf dem Golfplatz erstmals bemerkbar gemacht. Am nächsten Tag wurde ich notoperiert und ein Teil des Tumors konnte entfernt werden. Glücklicherweise verlief diese sehr kritische OP gut und ich hatte mich zu vieler Erstaunen recht schnell davon erholt. Sprachlich und auch intellektuell konnte ich bereits in der ersten Woche nach er OP wieder ein sehr gutes Niveau erreichen. Darüber waren wir sehr froh, hat doch mein (beruflicher) Lebensinhalt über all die Jahre v.a. auf Wissen und Knowhow basiert, entsprechend ist mir die Erhaltung dieses „Kapitals“ wichtig – um einiges wichtiger als z.B. die Muskelkraft oder meine sportliche Ausdauer 😉.
Da durch die OP die kleinen Metastasen nicht entfernt werden können, folgte ein paar Wochen später deren Bestrahlung. Dabei gibt es zwei grundsätzliche Ansätze: Ganzhirnbestrahlung und stereotaktische (punktuelle) Bestrahlung. Die Ganzhirnbestrahlung wird bei einer grösseren Anzahl von Metastasen eingesetzt, während die punktuelle (stereotaktische) Betrahlung typischerweise für eine überschaubare Anzahl Anwendung findet.
Aufgrund der oben beschriebenen Tatsache, haben wir uns jedoch trotz einer grossen Anzahl an Metastasen für die stereotaktische Bestrahlung entschieden – auch wenn dies nicht dem Standardvorgehen entsprach. Dies mag einige von euch nicht erstaunen, da Standardvorgehen z.B. im Beruf tendenziell nicht meinem sofort präferierten Vorgehen entsprachen 😉.
Ich war und bin sehr froh, dass wir nach einigen Beratungen mit Fachspezialisten diesen Weg gehen konnten. Denn ich hatte grosse Angst, dass durch die Ganzhirnbestrahlung etwas kaputt gemacht wird, das aktuell noch gut funktioniert. Im Gegenzug sah ich wenig Nachteile für mich, wenn man den Weg der stereotaktischen Bestrahlung versucht.
Am Montag 25.09.23 war ich nun ca. 4 Monate nach der Bestrahlung im MRT, um bildlich zu sehen, wie sich die Situation verändert hat und am Freitag hatten wir die Besprechung mit dem Arzt. Dieser und wir waren sehr über das Resultat erfreut. Es haben sich seit Beginn der Strahlentherapie keine neuen Hirn-Metastasen gebildet. Zudem sind die vorher vorhandenen Metastasen ganz verschwunden oder haben sich reduziert. Da Strahlentherapien länger brauchen, um sich voll zu entfalten, ist davon auszugehen, dass sich die Metastasen in den nächsten Monaten weiter reduzieren. Ein nächster Hirnscan ist zum Jahreswechsel vorgesehen.
Als nächstes im Gesamtkontexts steht nun folgendes an: Beurteilung (der Richtung) der Wirkung der Therapie gegen den Lungenkrebs Ende Monat. In diesem Bereich habe ich seit ca. 2 Monaten ein neuartiges und stärker personalisiertes Medikament im Einsatz. Dieses wird bei Patienten eingesetzt deren Krebs durch ein verändertes RET-Gen gekennzeichnet ist.
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