Roller-Coaster wird oft als Analogie für das Leben mit Krebs verwendet. Eigentlich wollte ich ursprünglich keinen Blog unter diesem Titel schreiben, da ich Roller-Coaster hasse und niemals freiwillig einen fahren würde. Doch leider war es in den letzten Monaten eine Fahrt auf der Achterbahn.
Nachdem ich positiv in die Reha in Wald gestartet bin, fing ich mir eine Infektion ein und ich musste schlussendlich mit dem Krankenwagen zurück ins USZ gebracht werden.
Dort verbachte ich 4 Tage auf der Intensivstation. Danach wurde ich endlich auf die Station verlegt - auf die Innere Medizin, weil er dort Platz gab. Die Infektion bekam man in den Griff.
Doch kam man nach ein paar Tagen auf die glorreiche Idee, dass wenn ich schon da war, man eine Darmspiegelung machen könnte, da man das ab 50 sowieso machen sollte. Leider habe ich das in meinem schwachen Zustand nicht hinterfragt. Denn dabei kam es zu Komplikationen aufgrund eines Ärztefehlers, nicht aufgrund meiner Krankheit. Danach musste mir der ganze Bauch aufgeschlitzt werden. Das war natürlich nicht, was ich in meinem schwachen Zustand brauchen konnte. Ich habe mich aber verhältnismässig schnell wieder erholt und Tag für Tag wieder Fortschritte gemacht.
Psychisch war das Ganze schwer zu verdauen. Ich fühlte mich, wie wenn man im Leiterlispiel immer wieder zu zurück auf Feld 1 muss. Als dann endlich nach einer langen Zeit im Spital der Termin für den Übertritt in die Reha klar war, war dies ein Lichtblick. Es war zwar eine spitalnahe Reha aufgrund meines Zustands (St. Gallen/ Valens), man wurde aber ganz schön gefordert und so machte ich grosse Fortschritte. Mittlerweile kann ich wieder einige Schritte selbständig gehen, ein paar Schritte Treppen steigen. Leider ist die Taubheit im rechten Fuss eher stärker geworden, was mich beim Gehen und im Gleichgewicht beschränkt. Was ich jetzt auch kann :-), ist wie eine alte Frau am Rollator zugehen vor allem zu meiner Sicherheit und damit ich so längere Strecken laufen kann. Zugegebenermassen war dies gewöhnungsbedürftig und ich hoffe, dass ich ihn bald nicht mehr brauche.
Morgen, 9. Juni werde ich nun nach fast 4 Monaten (2x Spital 2x Reha) endlich nach Hause gehen können. Dann geht es darum sich zu Hause wieder einzuleben, weiter zu üben Physio, Ergo und Alltagsaktivitäten sowie Soziale Kontakte wieder zu pflegen und sinnvollen Aktivitäten nachzugehen. Ich hoffe, dass dies mein Energielevel erlauben wird und ich wieder mobiler werde.
Seit anfangs Jahr bin ich nun im Betroffenenrat der Krebsliga dabei. Dabei werden z.B. Inputs zu Broschüren, Events und Studien abgeholt. Da ja die Planung mit Krebsbetroffenen schwierig ist, funktioniert es so, dass man Anfragen erhält und sich nur melden muss, wenn man mitmachen kann. Bisher konnte ich auch schon an Online Surveys teilnehmen trotz meines Spitalaufenthalts. Das hat mir einen positiven Spirit gegeben, da man etwas beitragen kann.
Weiterhin freue ich mich über jede Spende zugunsten der Krebsliga Schweiz. Hier der Link https://participate.krebsliga.ch/Sibylle-Kammer/myevent zu der Spendenseite, die für das Spendentracking meinem Namen zugeordnet ist. Sie stellt aber auch sicher, dass die Gelder für das eingesetzt werden, was mir wichtig ist (Soforthilfe und Beratung von Betroffenen und Angehörigen, die es brauchen).
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